Te Urewera - Napier

Sonntag, 20.01.2019

Kia Ora

Am zweiten Tag im Te Urewera Nationalpark waren nur kleine Walks auf dem Plan. Nach dem gestrigen Walk wollte ich nicht noch einmal einen großen riskieren. Der erste führte in einem Rundgang zum Rata Tree. Der Walk war sehr angenehm. Ein schön breiter, nicht sehr steiler Weg führte immer noch durch einen Farnwald, hier waren aber schon mehr der gigantisch großen Bäume zu sehen.

Highlight war der Rata Tree, ein 800-1000 Jahre alter Baum, der als Kletterbaum begonnen hatte, seinen ursprünglichen Wirt mittlerweile vernichtet hat und einen Umfang von 13 Metern aufzuweisen hatte. Nicht schlecht.

Der zweite Walk ging hoch zum Loo’s Lookout. Wie mir am Abend vorher erklärt wurde, war Loo ein Rancher im Nationalpark, der hier lange Jahre gearbeitet und gewohnt hatte und vor einigen Jahren durch einen Unfall verstorben war. Dieser Lookout wurde für ihn und ihm zu Ehren errichtet. Der Weg hier war schon etwas steiler, es ging schließlich auch hinauf zu einem Aussichtspunkt. Der Wind zu der Zeit wurde etwas stärker und pfiff ordentlich durch die Bäume, zwischen denen nur noch selten Farnpalmen zu sehen waren. Oben angekommen hatte man einen super Blick über den Park, man konnte jedoch nicht zu nah an den Rand der Plattform gehen, denn der Wind blies einem die Haare vom Kopf!

Der letzte war ein 2-stündiger Track, der an kleineren und größeren Höhlen vorbei ging, die man angeblich mit einer Taschenlampe erkunden konnte. Der Track an sich war um einiges steiler und man musste ab und an eine kleine Kletterpartie vollführen. Anstrengend aber angenehm. Einmal ging es eine steile Wand hinauf. Man musste schon sehr vorsichtig sein und einige Griffe suchen, zumindest die Tritte waren bereits deutlich von früheren Wanderern in den Fels getreten. Erst, als ich diese Wandhinaufgeklettert war und den schönen Ausblick genoss merkte ich, dass es hier gar nicht weiter ging.

Keine Spur von einem Pfad, der weiter geht und keine Spur von einem der orangenen Pfeile, die den Weg markierten. Der eigentlich Pfad war – mal wieder –so mit Büschen zugewachsen, dass man ihn erst auf den zweiten, genaueren Blick erkennen konnte. Ein lustiges Erlebnis, auf die eigentlichen Highlights wartete ich aber verzweifelt. Ich kam an der ein oder anderen „Höhle“ vorbei, aber eine Erkundung war hier wenig möglich. Ein kurzer Lichtstrahl hinein verriet das Innere, das selten weiter als ein paar Meter ging. Also eine Erkundung hatte ich mir anders vorgestellt…

Mit diesem Track war der Nationalpark für mich erkundet. Nur wenige Walk waren noch üblig, die sich jedoch nicht so gut anhörten oder einfach zu lange dauerten. Hier aber noch ein paar kleinere Einwohner des Nationalparks...

Es ging also weiter, die unbefestigte Straße zurück und auf nach Napier. Hier war ich so früh angekommen, dass ich beschloss, noch ein wenig spazieren zu gehen. Es ging zum Bluff Hill. Nach einer halben Stunde gemütlich am Meer entlang ging es die letzte halbe Stunde steil bergauf, der Straße entlang. Eine anstrengende Sache, vor allem, weil ich mal wieder nur in Flip-Flops unterwegs war. Erledigt kam ich dann oben am Aussichtspunkt an. Der Ausblick war super. Leider konnte man nur die Seite Richtung Hafen genießen, da der restliche Bereich geschlossen war, aber es war trotzdem super!

Nach einer Weile ging ich wieder hinunter, schlenderte noch eine Weile entlang des Meeres, fand die berühmte „Pania of the Reefs“. Eine Geschichte der Maori erzählt, dass die Meerjungfrau Hilferufe von Seeleuten hörte, ihnen half an Land zu kommen und auf dem Rückweg zurück zu ihren Liebsten zum Napier Reef wurde. Na, soviel hat man also davon, wenn man armen Seeleuten in Not hilft...^^

Und noch ein paar andere schöne Statuen auf dem Weg zurück zum Auto. Dort war erstmal wieder Panik angesagt. Ich wollte meinen Kamera-Akku wechseln doch der war nicht da! Ich durchsuchte meine Tasche, meinen Rucksack und schließlich räumte ich das gesamte Auto aus und suchte verzweifelt. Irgendwo musste er doch sein! Als alles wieder eingeräumt war, dann die letzte Möglichkeit: Ich hatte letztens das Klo gereinigt… Ich also Klo raus gehoben und da war der kleine Schufft… Hatte sich einfach unter der Toilette versteckt… Naja, ein Gutes hat es, jetzt ist wieder alles staubfrei :)