Taupo

Mittwoch, 23.01.2019

Kia Ora und Willkommen zum Todestag meiner FlipFlops

Sie haben die Reise angetreten und tapfer gekämpft, bis zum letzten mm, aber am Ende waren sie dann doch nicht stark genug. Nun ist ihre Zeit gekommen. Lange werde ich an sie denken müssen, kein Wunder, bei dem Abdruck…

 

…aber nun musste ich sie gehen lassen und sie ersetzen. Einen letzten Tag haben wir aber noch miteinander verbracht in Taupo.

Aber erst noch meine Horrornacht, in der ich einen riesigen Schrecken erfahren musste. Ich übernachtete auf einem riesigen Campingplatz wo die Autos meterweit auseinander standen. Irgendwann in der Nacht wurde ich wach und sah ein Auto direkt neben mir parken. Halb im Schlaf sah ich jemanden aussteigen und auf mein Auto zugehen, es war recht hell und ich erkannte im Licht eine recht große Person. Ich erschrak und mir wurde angst und bange. Wieso steht der so nah an mir dran?! Und warum kommt er auf mich zu?! Ich sah den Lichtschein einer Taschenlampe mein Auto entlang wandern und war schon kurz davor zu schreien, als der Mann plötzlich wieder umdrehte und zu seinem Auto zurück ging. Hatte er gemerkt, dass ich wach war?! Erst jetzt realisierte ich, dass ich meine Brille gar nicht auf hatte, suchte sie schnell und schaute hinaus um zu sehen, was die Person macht, als ich das Auto näher betrachtete, las ich in großen Buchstaben SECURITY. Meine Güte, der Wahnsinnige ist einer der Ranger, der kontrolliert, ob auch nur Self-Contained Autos hier parken. Er kam näher um meinen Sticker zu suchen und verschwand dann wieder, als dieser gefunden war. Hat der mir einen Schrecken eingejagt…^^ Es war recht hell und ich dachte mir nur: na toll, es ist bestimmt schon 5 oder 6 Uhr, hoffentlich kann ich nochmal einschlafen. Ich legte meine Brille wieder weg und schaute auf die Uhr. Herrje!!! Es war Mitternacht! Es war scheinbar Vollmond und der Himmel sah aus als würde die Sonne schon aufgehen. Verrückte Arbeitszeiten die armen Ranger…

Wie gestern schon überlegt startete der Tag wie der letzte geendet hat, mit viel Ruhe und dann einer weiteren Besichtigung des Staudamms. Diesmal ging ich auf die untere Plattform, die um einiges beliebter zu sein scheint. Um 10Uhr öffneten sich dann wieder die Schleusen und die Wassermassen strömten in die Schlucht. Hier konnte man mehr sehen und auch hören und hatte fast das Gefühl, dass man es auch spüren konnte. Lag aber wahrscheinlich nur an dem starken Wind, der die Nacht aufgekommen war... Trotz allem auch beim zweiten Mal ein gigantisches Erlebnis, wie die Schlucht innerhalb von nur 5 Minuten von komplett leer zu komplett überflutet wechselt.

Anschließend ging es ins Thermal Village. Auch Taupo gehört zu dem Thermalgebiet, zu dem Rotorua auch gehört. Auch hier gibt es thermische Aktivitäten, wenn auch nicht ganz so extrem. Der Thermal Valley Walk bot nicht hier neues, was ich nicht schon gesehen hatte, aber eine coole Kleinigkeit gab es. Hier bekam man ein Lasergerät, dass die Temperatur anzeigt. Ein super Spielzeug! Überall überprüfte ich die Temperatur und die eigentlichen Sachen waren etwas im Hintergrund meines Interesses.

Zum Vergleich meine Haut nach einer halben Stunde in der Sonne... irgendwie muss das Gerät defekt sein...

An der „singenden Wand“ machte ich Halt und lauschte. Zu Beginn hörte ich nichts außer ein leichtes Rauschen des Wassers, was durch die Löcher entkam, doch nach ein paar Minuten kam noch etwas hinzu. Ein leises Pfeifen. Ich würde es zwar nicht als singen bezeichnen, aber lassen wir mal so gelten…

Ein weiteres witziges Highlight war der Drachenmund“. Als ich um die Ecke kam und das Gebilde sah, erinnerte es mich direkt an ein Krokodil-Maul. Doch ein wenig anders als ein Drache, aber Drache hört sich wahrscheinlich imposanter an als Krokodil…

Die letzten drei Highlights auf dem Weg hab ich irgendwie übersehen. Ich hab ab und an mal einen Gesteinsbrocken gesehen, aber die beschriebenen Sachen habe ich irgendwie nicht erkennen können. Hätten aber auch mal Schilder aufstellen können…

Anschließend ging es zum „Crater of the moon“, ein weiterer Teil des Thermalgebietes. Hier ging ein angenehmer kleiner Walk entlang eines Stegs durch das Gebiet aus großen und kleinen Kratern. Auch hier dampfte es aus vielen verschiedenen Löchern in und um die Krater herum.

Bei zwei Kratern wurde der Dampf so stark aus den Löchern gezwängt, dass es ein riesen Zischen und Rumoren verursachte. Dabei kam gar nicht so viel Rauch hinaus, dass man so einen Lärm erwartet hätte…

Von dem obeneren Lookout konnte man dann endlich verstehen, woher der Park seinen Namen hatte. Tatsächlich sah es von oben aus wie die Bilder vom Mond, nur in Grün. Ein toller Anblick!

Dann war es endlich Zeit fürs Mittagessen. Als kleines Dessert ging es in einen Honigladen, wo man kostenlos verschiedene Honigsorten probieren konnte. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen…

Es ging weiter zu den Huka Falls. Einem langen Wasserfall zwischen zwei Seen, die durch eine harteVulkanschlucht miteinander verbunden sind, die etwa ein Viertel der eigentlichen Flussbreite entspricht. Entsprechend wird eine Menge Wasser mit einer gewaltigen Geschwindigkeit durch die Schlucht gepresst. An die 220.000 Liter Wasser pro Sekunde schießt hier hindurch. Ein gewaltiges Rauschen ist zu hören und nur weißer Schaum ist zu sehen, der am Ende wieder in den hellblauen Fluss hineingleitet. Sensationell, wenn nicht hunderte Leute auch hier wären…

Da noch ein wenig vom Tag übrig war, wollte ich noch ein wenig im Botanischen Garten spazieren gehen, da sonst nicht mehr viel hier zu sehen ist. Doch der war eine einzige Enttäuschung. Beim Suchen nach irgendetwas, was nach einem Eingang aussah fuhr ich mal eben durch den Park hindurch. Ok, dachte ich mir, dann nochmal eine Runde, einfach irgendwo stehen bleiben und los gehen. Ich parkte an der zweiten Bucht im Schatten und machte mich auf den Weg. Ich hatte kaum meinen zweiten Keks angefangen, das war ich schon wieder am Auto… Irgendwas war seltsam hier. Ich also wieder ins Auto, zur nächsten Bucht und wieder dasselbe. Nach drei Minuten war ich wieder am Auto. Hier gab es scheinbar nur 2-3minütige Walks und sonst lief man an der Straße entlang. Und es gab nicht mal irgendwas Besonderes zu sehen. Der ganz normale Wald, den ich in den letzten Nationalparks schon gesehen habe. Aber immerhin hab ich ganze zwei Blüten gefunden. WOW!

Nach dieser herben Enttäuschung ging es auf den nächsten Campingplatz. Nochmal entspannen vor den anstrengenden Tagen, die vor mir liegen…