Taranaki Nationalpark

Dienstag, 29.01.2019

Kia Ora

Gestern Abend habe ich noch einmal die Familie aus Deutschland getroffen, die zufällig auch auf dem Parkplatz übernachtet hat wie ich. Sie luden mich erneut ein, mit ihnen zu Abend zu essen und diesmal nahm ich an. Ich machte mir schnell meinen Reis und ging hinüber zu ihrem Camper. Wir aßen gemütlich und quatschten noch eine Weile bis es Zeit war ins Bett zu gehen. Da nur wenige Wolken am Himmel waren, konnte man den Sonnenuntergang hier super beobachten!

Der Morgen begann mit viel Sonne. Juhuu! Nach einer kleinen Sporteinheit wurde ausgiebig gefrühstückt und so langsam fertig gemacht. Noch einmal schnell „tschüss bis zum nächsten mal“ sagen und auf geht’s zum nördlichen Teil des Taranaki Nationalpark. Der Weg war etwas länger als gedacht, daher war es dann auch schon halb 12, als ich dort ankam. Naja, egal, man will sich ja nicht hetzen und genug Zeit zum Wandern ist ja auch noch. Und es gibt ja nichts schöneres, als in der Mittagssonne zu wandern…

Es ging ein wenig raus aus dem Wald und den Berg einen Teil hinauf. So wurde mir der Track vermittelt. Den ursprünglichen Curtis Falls Walk, den ich machen wollte konnte sie mir gar nicht empfehlen, da der Weg zur Zeit ziemlich kaputt und überwuchert wäre. Alles klar, dann halt den hinauf zur Hütte.

Dass „ein wenig raus aus dem Wald“ bedeutete, dass der komplette Weg in der Sonne verlief, wurde mir recht schnell klar. Aber was soll‘s… Die kompletten 1,5 Stunden, den ich für den Weg hinauf gebraucht hatte verliefen auf einem steilen Schotterweg, recht breit, aber nicht besonders angenehm zu laufen. Das schlimme war: er verlief die ganze Zeit in der Sonne. Nicht, dass ich mich über die Sonne beschweren will, aber es wurde doch mit der Zeit heiß und anstrengend. Auf dem Weg fand ich zwei Mal einen kleinen Bereich, der ein wenig Schatten warf, den Rest quälte ich mich in der Sonne hinauf. Auf dem Weg überholte ich ein älteres Pärchen, das mir hinterher rief:“ Pretty running up the hill“. Running up?! Ich hatte eher das Gefühl, wenn ich noch langsamer bin, rolle ich rückwärts wieder den Berg hinab… In drei Worten zusammengefasst: Heiß, stickig, anstrengend.

Oben angekommen gab es erst einmal eine Pause. „Mindestens eine halbeStunde“ sagte ich mir. Doch nachdem ich oben angekommen meine zweite und letzte Flasche Trinken mal eben in einem Zug halb leer getrunken hatte machte ich mich dann doch recht schnell wieder auf den Weg, damit ich nicht ohne Trinken den Weg hinab steigen musste.

Der Weg nach unten war natürlich wieder nicht so anstrengend, aber mal wieder gefährlicher. Ein schmaler, steiniger Pfad führte entlang der Berge im Zickzack hinunter, immer wieder über abgestürzte Felsenbereiche und ein wenig überwucherte Wege.

Der letzte Bereich verlief dann angenehm durch den Wald, wo endlich wieder ein wenig kühlere, frischere Luft zum Atmen war.

Nach 9km, 3h und ca. 1.100 Höhenmeter erreichte ich wieder das Auto. Kurz vorher sprach mich jemand an, ob ich in Richtung New Plymonth fahre. Ich war so kaputt, ich registrierte das gar nicht wirklich, sagte nur nein und wollte mich einfach nur hinsetzen, etwas essen und trinken. Nach einer erholsamen Pause ging ich nochmal zur Toilette und sah den Jungen immer noch da stehen. Ich fragte ihn, wohin er noch mal wollte und beschloss ihn mitzunehmen, da es auf meinem Weg lag. Paul, 19, natürlich aus Deutschland, woher auch sonst…

Ich setzte ihn ab und fuhr weiter zum Egmont Lighthouse.

Diesen hätte man vielleicht von Nahem besichtigen können, aber ich war zu kaputt um das heraus zu finden und drehte wieder um, auf Richtung Campingplatz. Genug gearbeitet für heute…