Tag der faulen Eier

Freitag, 11.01.2019

Kia Ora und Willkommen zum Tag der faulen Eier

Ausgeschlafen und gut gestärkt startete ich in den Morgen und nach Wai-O-Tapu, einem alten vulkanischen Gebiet. Zu Beginn war erst einmal warten angesagt auf die berühmteste Lady in der Umgebung: Lady Knox, der berühmte Geysir, der täglich kurz nach 10 zum Ausbruch gezwungen wird. Natürlich nicht nur, um Touristen anzulocken, sondern um sicher zu gehen, dass sie nicht irgendwann mit einem großen Knall ausbricht und sich selbst und die Gegend in Stücke reißt. Na, ob man das so glauben kann… Es hieß auf jeden Fall warten, weil ich natürlich viel zu früh dran war. Dann endlich kam eine junge Dame, erzählte ein wenig über den Geysir und die Geschichte, wie er entdeckt wurde (übrigens von Gefangenen, die einen Wald im Hintergrund pflanzten, den größten durch Menschen errichteten Wald Neuseelands oder der Welt, ich weiß es nicht mehr... Auf jeden Fall fanden die Gefangenen die heißen Quellen und wollten ihre Klamotten da waschen, nutzen natürlich Seife, was dazu führte, dass der Geysir ausbrach. Eine schöne Geschichte). Nach weiteren Informationen zum Park ging es dann also los. Lady Knox wurde mit Seife gefüttert, fing an zu blubbert und zu schäumen und stieß dann eine 15-20m hohe Fontaine aus. Doch damit war es noch nicht getan. Es ging weiter mit einer kleineren Fontaine, die mal kleiner mal größer vor sich hin explodierte und je nach Windrichtung auch mal den einen oder anderen Besucher nass machte. Auch ich bin in den Genuss gekommen, nicht sooooo angenehm sag ich mal… Angeblich dauert es 1-2 Stunden, bis Lady Knox wieder schläft. Solange habe ich aber nicht gewartet…

Es ging in den Park hinein, wo ein Rundweg durch das ganze Thermalgebiet führte. Immer wieder sah man alte Krater, die irgendwann durch einen Ausbruch entstanden sind und überall leuchtende Gelbe, rote, grüne Farben, die einfach beeindruckend waren.

Beeindruckend, aber auch ziemlich schlimm, denn überall blubberte und dampfte es Schwefelgeruch. An einigen Stellen so schlimm, dass ich jeweils eine ernste Diskussion mit meinem Frühstück hatte. Ich dachte der Geruch in Rotorua war schon schlimm, aber das…

Die zweite Hauptattraktion war der Champagne Pool, der wohl jeden Tag seine Form ändert. Von dem See war allerdings erst einmal nichts zu sehen, denn es kam einem nur eine dampfende, dichte Schwefelwolke entgegen. Von dem See und den schönen Farben war erst auf dem Rückweg etwas zu sehen, der auf der anderen Seite des Sees entlang lief.

Nachdem der Park durchlaufen war ging es noch zum Mud Pool, der direkt anschloss. Ein großer Teich voll mit heißem blubberndem Schlamm. So, nur nicht ganz so stinkend, stell ich mir ein Schlammbad vor…

Um die Hitze des Bodens in der Gegend mal richtig zu erleben ging es zum Kerosene Creek. Hier erreichte man nach einigen Gehminuten einen schönen, kleinen Wasserfall. Das doch mit einer recht starken Strömung passierende Wasser lud zu einem kleinen Bad ein. Ein ziemlich warmes Bad. Das Wasser war so heiß, da musste man schon ganz schön langsam rein steigen. Also meine Badewannentemperatur is da nix gegen… Als man dann erst einmaldrin war ging es für ein paar Minuten. Aber lange konnte man da nicht bleiben, denn irgendwann fiel einem das Atmen bei all der Hitze schwer. Eine schöne Erfrischung war da dann die knapp 30Grad „kalte“ Luft.

Weiter ging es zum nächsten Stinketempel, zum Waimangu Vulkanic Valley, das jüngste Thermalgebiet und das einzige Weltweit, dessen komplette Entstehung dokumentiert ist. Auch hier führte ein Wanderweg durch das Gebiet. Mit einem Infozettel bewaffnet konnte man sich über den ein oder anderen Krater und See informieren. Die Umgebung mit den Vulkanischen Überresten war interessant. Auch hier blubberte und dampfte es überall, allerdings nicht so schön wie in Wai-O-Tapu, dafür hielt sich aber auch der Gestank in Grenzen. Was hier allerdings echt super war waren die Berge, die einfach so rauchten, ohne sichtbaren Wasseraustritt oder sonstiges. Einfach nur Felsen, die vor sich hin rauchten. Genial!

Am Ende des Walkes, bevor es mit dem Bus wieder zurück ging gab es noch eine Aussichtsplatform am See. Und seltsamerweise gab es tatsächlich einige Wasservögel, die auf dem mit dem giftigen Wasser der Vulkanquellen gemischten See lebten. Unter anderem schwarze Schwäne, die auf dem Grund des Wassers nach Futter suchten. Köpfchen ins Wasser, Schwänzken in die Höh und mit den Patschepfötchen noch nachstrampeln. Das sah so witzig aus, ich hätt mich fast nass gemacht vor Lachen… Ein herrlicher Ausklang für den Tag…