Rivendell

Donnerstag, 31.01.2019

Kia Ora

Den gestrigen Tag habe ich hauptsächlich im Auto verbrachte. Nein, es hat nicht wieder geregnet, aber es war Zeit ein paar Kilometer gut zu machen und so langsam den Weg Richtung Wellington anzugehen. Der einzige Stopp daher war in Hawera, wo ich ein kleines Museum angeschaut habe; das Tawhiti Museum.

Zuerst ging es zu einer kurzen Bootsfahrt, wo ein paar Szenen aus den ersten Begegnungen zwischen Maori und europäischen Siedlern nachgestellt waren. Doch eher was für Kinder, aber trotzdem recht schön gemacht. Der Bootsführer erzählte jeweils ein paar Sätze zu den Szenen. Leider durfte man hier nicht fotografieren und heimliche Bilder gingen auch ein wenig schief. Naja, ein Versuch war es wert…

Anschließend ging es zurück zum Eingang, wo mir der Kassierer ein wenig über das Museum erzählte. Die Besitzer, ein älteres Paar haben alle Figuren selbst gefertigt und dabei anscheinend ihre Familie eingebaut. Viele der größeren Puppen, meinte er, wären Verwandten nachempfunden und es wäre witzig, wenn man diese dann tatsächlich kennenlernt. Na, das werde ich wohl kaum, aber trotz allem ging es hinein ins Museum. Wieder viele Szenen von vor 200 Jahren und die Geschichte der „Eroberung“ dieser Gegend. Das Museum war ein wenig verwinkelt und man kam an einigen Stellen öfter vorbei, aber es war schön gemacht und man merkte, dass die ganzen Figuren, ob groß oder mini mit viel Liebe angefertigt wurden. Auf jeden Fall einen kleinen Stopp wert!

Der heutige Tag fing tierisch an. Es ging ins Pukaha National Wildlife Centre, ein recht kleiner aber feiner Tierpark, der auf einheimische Vögel spezialisiert war. In unterschiedlichen Volieren konnte man die seltsamen und seltenen Vögel sehen… wenn man geduldig war und die Vögel Lust hatten sich zu zeigen, was leider nicht immer der Fall war. In sehr großen Bereichen lebten immer nur ein oder zwei Vögel. Die zu erwischen, war wirklich Glückssache! In der begehbaren Voliere hatte man da schon was mehr Glück. Man konnte die recht scheuen Tiere sehen und teilweise auch fotografieren, wenn man schnell genug war…

Zwei „Plauderstunden“ gab es auch zu der Zeit in der ich da war. Die erste war über den Tuatara, eine Echse, die als nächsten Verwandten den Dinosaurier hat. Diese sind in Neuseeland recht verbreitet, sind aber auch unter Schutz gestellt. So wie ich verstanden habe die einzigen Nicht-Vögel, die in Neuseeland unter Schutz stehen. Die Echsen können über 200 Jahre alt werden. Dieses hübsche männliche Exemplar ist 80 Jahre alt…

… und hat eine Frau, die grade Eier legt. Wenn sie fertig ist, brütet der Herr diese aus bis sie schlüpfen und dann hoffentlich schnell genug sind, um nicht gefressen zu werden. Das stachelige Tierchen hat echt eine Geduld, auf sein Essen zu warten. Aber mit nur einem Herzschlag pro Stunde hat man es wohl eh nicht so eilig…

Die zweite „Infostunde“ gab es über Kiwis. Auch in dieser Gattung werden die Eier von den Männern ausgebrütet. 80 Tage dauert dies normalerweise. Da diese in der normalen Umgebung jedoch nur eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 5% haben werden die Eier nach 50-60 Tagen von Tierschützern geholt und im Brutkasten ausgebrütet. Dabei werden sie viermal täglich gedreht, damit das kleine Kiwi-Küken immer im Zentrum des Eis bleibt.

Die Nasenlöcher des Kiwis befinden sich am Ende der dünnen Schnauze, mit denen kann der Kiwi nicht nur sein Essen riechen sondern auch Vibrationen wahrnehmen. Seltsame Tiere… Hier im Park gibt es neben einem normalen „Nordneuseeländischen Grau-Kiwi“ auch ein weißes. Wie man erklärt bekam ist dieses kein Albino-Kiwi, die Eltern hatten jedoch beide die Gene der weißen Farbe, die recht selten sind und daraus entstand die wunderschöne, weiße Dame, die es nicht so mit Männern hat, wie man uns erklärt hat. Bereits drei Männer wurden ihr angeboten, alle hat sie abgelehnt…

Weiter Richtung Wellington ging es nach Rivendell, einem der Drehorte zu „Herr der Ringe“. Am Fluss gab es erst einmal eine Pause und eine Abkühlung. Mal wieder sehr kaltes Wasser, aber die Sonne wärmte mich recht schnell wieder als ich beschloss mich ein klein wenig in der Sonne zu entspannen.

Den Drehort an sich konnte man über einen seeeehr kurzen Rundweg betrachten. Bis auf Hinweisschilder und den Torbogen, durch den die Gefährten ihre Reise antreten kann man jedoch nur wenig erkennen. Ich hoffe die „Herr der Ringe“-Tour am Samstag bringt mehr Licht ins Dunkel…

Zwei weitere kleine Drehorte waren auch nicht wirklich zu erkennen. Na, mal schauen…