Karangaheke Gorge und Hobbiton

Dienstag, 08.01.2019

Kia Ora und hallo zu einem super schönen Tag

Wie des Öfteren startete der Tag schon vor dem Wecker, aber wenn die Sonne einem entgegen lacht kann man nicht anders als aufstehen. Erst recht nicht, wenn eines deiner Organe meint, dass sie dringend was zu sagen hätte… Naja, frisch machen, frühstücken und auf geht’s.

Um 9Uhr erreichte ich den Karangaheke Gorge Historic Walkway und mit mir zwei Busse voller hauptsächlich Deutscher wie mir schien. Nachdem ich mitbekommen habe, dass die Gruppe nach der zweiten Brücke rechts geschickt wurde entschied ich mich dafür, die erste rechts zu gehen und mit dem größeren Walk zu  beginnen. Ein schöner Weg entlang des Flusses. Gemütliche Steigung, angenehm im Halbschatten. Nach einigen Minuten verlief der Weg durch einen 1.1km langen alten Bahntunnel. Die Beleuchtung war recht sparsam. Alle paar Meter ein rötlich-orangenes Licht, dass den Tunnel so grade eben erhellte, um den Wegüberhaupt zu sehen. Der Weg in den Tunnel war etwas gruselig. Man hörte nur das plätscherndes Wassers, was von und an der Wand hinuntertropfte und lief, das seltsame Geräusch eines Murmels der Leute am anderen Ende des Tunnels und deine eigenen Schritte, die hinter einem wiederhallten und das Gefühl vermittelten, dass einer direkt hinter dir her schleicht. Automatisch drehte man sich immer wieder um, um zu sehen, ob da nicht doch einer ist. Immer wieder gab es kleine Nischen an der Seite, die natürlich immer in den nicht beleuchteten Abschnitten waren und bei denen man als Horrorfilm-Fan jeder Zeit davon aus ging, dass hier gleich etwas hinausspringen und dich fressen wird… Das war tatsächlich so gruselig, dass ich mich die letzten Meter hinaus echt zusammen reißen musste um nicht ins Freie zu rennen! Im Endeffekt ganz witzig, aber noch einmal würde ich da nicht durch gehen!

Der restliche Weg verlief dann wieder entlang des Flusses, bis er auf den zweiten Walk traf. Mittlerweile wieder halbwegs verlassen ging es nun wieder ins Dunkle. Diesmal in die alte Mine. Bewaffnet mit einer Taschenlampe, für die ich aber natürlich nur 2 der benötigten 3 Batterien mit hatte (Top vorbereitet das Kind…) und Gott sei Dank meiner Stirnlampe (wenigstens ein wenig mitgedacht…) ging es in die dunklen Tunnel. Ein paar Meter ging es hinein, im Licht der Lampe und durch tiefe Pfützen und man erwartete was aufregendes, was besonderes und stand dann tatsächlich am Ende… vor einer Wand… sonst nichts… nur eine Wand, weil der Tunnel da einfach mal so aufhörte… hm… naja, gut. Dass ich in der Zeit auch mal wieder von einer aggressiven Stechfliege verfolgt wurde machte die Sache nicht unbedingt besser…

Der weitere Weg ging wieder durch einen kurzen Tunnel, dieser führte dann allerdings wieder auf der anderen Seite der Berges hinaus, wo man für  den Rückweg den alten Pferdetrampelpfad entlang ging.

Ein angenehmer, bequemer Spaziergang, der den Vormittag gut füllte.

Der weitere Weg führte zu den Wairere Falls. Der Walk hier führte in 45 Minuten zum Fuß des Wasserfalls und in weiteren 45 Minuten up the hill nach oben. Da es Zeit fürs Mittagessen war hielt ich nach wenigen Minuten an einer schönen Badestelle an. Das Wasser war viel zu kalt zum hineinspringen und ich wollte auch nicht mit nassen Klamotten den Walk machen, daher wurde gegessen und dann ging es los. Die ersten 45 Minuten zogen sich ganz schön. Ein etwas steiler, aber machbarer Weg, immer schön durch den geschützten Wald mit gelegentlichen Sonnenstrahlen, die durch die Bäume hindurch brachen.

Am unteren Aussichtspunkt dachte ich kurz drüber nach, ob ich die weiteren wirklich machen wollte, aber wie immer packte mich der Ehrgeiz und es ging weiter über Hunderte von Stufen und etwas größerer Steigung ab nach oben. Doch mal wieder etwas fertig kam ich dann oben an, ging bis zum Ende zum Aussichtspunkt und erhielt erst einmal eine schöne, kalte Dusche… Der Wind war hier oben ziemlich stark und kam vom Fuße des Wasserfalls, sodass das Wasser nicht nur hinab stützte, sondern auch hochgeweht wurde. Eine sehr kalte Erfrischung… Nachdem ich mich wieder in der Sonne ein wenig aufgewärmt hatte ging es wieder hinunter. Genug Sport für heute!

Um 16Uhr checkte ich beim Opal Hot Water Campground ein. Da es heute nach Hobbiton ging, musste ich vorher eine Unterkunft finden um nicht am Ende ohne Schlafplatz da zu stehen. Bei der Ankunft erklärte mir die nette Dame, dass die Pools für Camper kostenlos waren. Hätte ich das gewusst, hätte ich auf den Walk verzichtet ;). Da ich noch eine Weile Zeit hatte ging es also erst einmal in den 39grad warmen Thermalpool. Hach, das war vielleicht eine Wohltat für die Muskeln! Anschließend noch eine kleine Schwimmeinheit (naja gut, war auch eher dümpeln als schwimmen), dann fertig machen und ab nach Hobbiton.

Nach dem Einchecken noch kurz warten und schon ging es los. Bereits im Bus auf dem Weg zum MovieSet wurden kurze Filme über Hobbiton eingespielt natürlich mit der entsprechenden Musik. Gänsehaut pur! Ich  war so aufgeregt und gespannt… Während einer Tour durch Hobbiton wurden viele interessante Geschichten über das Set und die Filmtage erzählt. Richtig cool! Immer wieder hatte man genug Zeit, Bilder zu machen, sodass man tatsächlich welche machen konnte, ohne, dass irgendwelche fremden Leute mit drauf waren. Sehr gut gemacht , wie ich fand. Hatte schon die Befürchtung, ich hätte auf jedem Bild mindestens die Hälfte der 40Leute auf dem Bild…

Am Ende der Tour ging es in den Green Dragon, wo uns das Abendessen erwartete. EinWahnsinn,was da alles aufgetischt wurde! Hähnchen, Lammkeulen, Gulasch, Würstchen, Kartoffeln, Gemüse und ich weiß nicht was noch alles. Von allem wurde ein wenig probiert, sodass wir alle so dermaßen satt waren, dass wir uns nicht mehr bewegen konnten.

Es ging eine kleine Runde an die Luft, wo es schon ein wenig dunkel wurde. Ein paar Bilder und dann wurde man wieder hinein gerufen: Nachtisch. Oh meine Güte, das auch noch. Hier gab es frischen Apfel-Kürbis-Auflauf und noch einige süße Sachen mehr. Ich probierte ein wenig vom Auflauf, der wirklich sehr lecker war, aber danach war Schluss für mich. Nicht nur, dass ich ja eh kein großer Fan von Süßem bin, ich war einfach viel zu satt!

Nach dem guten Essen ging es überraschender Weise noch weiter. Statt direkt zum Bus zurück, wie ichgedacht hatte, ging es nochmal eine kleinere Tour durch Hobbiton durch, wo man die schön beleuchteten Hobbit-Häuser sehen konnte. Nach einer weiteren Geschichte über die Dreharbeiten auf dem Party-Platz ging es dann heim. Ein absolut empfehlenswerter Ausflug: Definitiv sehenswert!

Bilder hätte ich euch sehr gerne gezeigt, gibt’s aber nicht mehr…